Schleswig-Holstein beherbergt über 800 Kirchen und verbindet als nördlichstes Bundesland maritime Traditionen mit skandinavischen Einflüssen. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) betreut die überwiegend protestantischen Gemeinden, während das Erzbistum Hamburg die katholischen Pfarreien verwaltet. Die dänische Minderheit pflegt eigene kirchliche Traditionen. Bedeutende Kirchen prägen das Land zwischen den Meeren: Der Schleswiger Dom mit dem berühmten Bordesholmer Altar, die Marienkirche Lübeck als Mutterkirche der Backsteingotik, die St. Nikolai-Kirche Kiel als Wahrzeichen der Landeshauptstadt und die Husumer Kirche mit ihrer maritimen Ausstrahlung. Zahlreiche Friesenkirchen auf den Nordfriesischen Inseln zeugen von besonderer Inselkultur. Gottesdienstzeiten berücksichtigen maritime Rhythmen: Evangelische Gemeinden feiern meist sonntags um 10:00 Uhr, katholische Kirchen um 9:30 und 18:00 Uhr. Schleswig-Holstein zeigt starke Seemannsseelsorge mit besonderen Gottesdiensten in Hafenstädten wie Kiel und Flensburg. Die dänische Kirche bietet Gottesdienste in dänischer Sprache. Inselkirchen auf Sylt, Föhr und Amrum haben besondere touristische Bedeutung. Pilgerwege wie der Ochsenweg und innovative Küstenkirchen-Projekte verbinden Tradition mit moderner Seelsorge.